Soy la mujer de mi vida
Ich bin die Frau meines Lebens
Das kann ich jetzt aus vollstem Herzen sagen, mit 43 Jahren! Aber es war ein langer Weg bis dorthin, mit vielen Tränen und schmerzhaften Momenten. Und doch gab es auch immer Lichtblicke, die Kraft zum Durchkommen gaben…
Einige Jahre vor meinem vierzigsten Geburtstag wusste ich, da steht eine Veränderung an, da will sich etwas lösen, verabschieden. Da möchte etwas anders gelebt werden. Greifen konnte ich es zunächst nicht – aber es stellte sich schnell als Wahrheit heraus. Meine innere Stimme wurde immer lauter, ich wollte und konnte sie nicht mehr ignorieren…
So begann meine Reise nach Innen, noch intensiver, als je zuvor. Ich suchte nicht mehr im Außen, ich fand in meinem Inneren. Ich begann zu verstehen, wieso ich genau an diesem Punkt angekommen war, an welchem ich mich befand: Mein Kartenhaus brach zusammen. Starre.
Meine erste Lebenshälfte war durch viel Leid geprägt: Konditionierungen, Erfahrungen der Demütigung, der Respektlosigkeit, Ausgrenzung, seelischer und körperlicher Missbrauch. Es kamen Menschen wie Orkane in mein Leben, hinterließen Chaos, Wunden und Tränen…Warum ließ ich das alles zu? Weil ich gar nicht wusste, dass es so verletzte Menschen gibt, welche durch ihre eigenen Verletzungen offensichtlich gar nicht anders können, als andere zu verletzen. Ob ich naiv war, weiß ich nicht. War es mein zu großes Herz? War es der Glaube an das Gute im Menschen? Trat ich den Menschen zu offen gegenüber? Ich musste nun lernen, Grenzen zu ziehen, um mich nicht dauernd verletzen zu lassen oder Demütigungen als normal anzusehen…
Diese Erkenntnisse haben mich gezwungen, nach langem Abwägen eine Entscheidung zu treffen: Trennung und mit meinen drei Kindern alleine weiter zu leben.


„Jennie, Du bist stark und mega mutig“, war die Reaktion meiner Freundin, die bis heute stets an meiner Seite ist. “ Das schaffst du, Jennie, wer wenn nicht du?“ Fremdwahrnehmung und Selbstwahrnehmung waren in diesem Moment absolut getrennt… War ich wirklich mutig? Und stark genug? Was mich am meisten umtrieb war die Frage, was das Beste für meine Kinder ist… Und doch ging ich behutsam und kraftvoll, bahnte mir meinen Weg, denn was ich wusste war: „Ich will leben, ich will ich selbst sein dürfen; ich will stark und mutig, für meine Kinder da sein.“ Sie verdienen es, eine Mama zu haben, die für sich selber einsteht, kraftvoll, authentisch und glücklich ist.
Nach dem ich durch viele Täler gegangen bin (siehe auch den Text „feel it to heal it“), begann langsam der Aufstieg, um endlich die Sonne wieder sehen und fühlen zu können.
Ich widmete mich wieder mehr meiner Kreativität, begann zu nähen, zu zeichnen. Ich ging wieder zum Tanzen, zum Reiten, machte Eisbaden im Winter und entdeckte in Spanien das Apnoetauchen für mich. Verbrachte mehr Zeit in der Natur. Ließ nur ausgewählte Menschen nah an mich heran und genoss die wenigen Momente, in welchen ich alleine sein konnte (die sind nunmal sehr selten), als alleinerziehende Mama… Ich entdeckte und lebte meine Seelentiefe, meine Zartheit, mein ICH. Hatte endlich wieder Kontakt zu meiner wilden Seele. Begann im Einklang mit dem Mond zu leben, mit Pachamama. Ich trug, wenn ich nicht gerade barfuss lief, endlich „passende Schuhe“… Das waren Schritte auf meinem Heilungsweg und somit zu mir Selbst. Dadurch spürte ich wieder mehr Lebensfreude, Begeisterung und Glück.
Und als ich dann sogar noch begann, mich selber zu lieben, hörten die inneren Kämpfe auf. Es kehrte Frieden in mir ein. Es wuchs Selbstliebe, Selbstachtung, Selbstwert und SelbstBEWUSSTSEIN, es begann mitten im Winter zu blühen. So wurde ich endlich die Frau meines Lebens…