Mein Zyklus und ich – i love my period – mittlerweile:)

Ist das für Dich so?
Oder doch eher leider noch lästig und anstrengend?

Hast Du Dich mal mit Deinem Zyklus intensiv auseinander gesetzt und dich somit mit ihm verbunden?

Es lohnt sich soooo sehr, es verändert, es befreit, es hilft Dir, Dich besser zu verstehen, liebevoller mit Dir zu sein, und vor allem hast Du vielmehr Power!

Ich fange mal an:
Ehrlich, ich war nie wirklich in Kontakt mit meinem Zyklus oder meiner Blutung.
Das Thema war irgendwie behaftet und auch nicht schön.

Emotionale Gewitter, tiefe Emotionen, Tränen und Wut, besondere Gelüste nach bestimmten Lebensmitteln.
Und ich merkte, es wurde von Jahr zu Jahr intensiver nach den Schwangerschaften…
Weltschmerz, gereizt sein, weniger belastbar, dünne Nerven, weniger Geduld.
Ich fand es anstrengend und irgendwie unpassend, im Nachhinein weiß ich, dass ich nicht mehr funktionierte, obwohl es sei so sein sollte und mußte. Das ärgerte mich. Es gab Tage, da spürte ich so viel Traurigkeit, wollte Rückzug, am liebsten nur gehalten werden…, wollte nur in der Natur sein. Ich spürte auch meine Gebärmutter immer mehr, mein Körper sprach mit mir, er wollte mir etwas mitteilen…

Ich habe einige Zeit gebraucht, um die Sprache zu lernen:)

Meine liebste Freundin Lisa sagte mal zu mir, während eines intensiven, sehr emotionalen Telefonats, währenddessen ich auch noch zu bluten begann: „Jennie, vor und während der Periode zeigt Frau ihr wahres ICH“.

Oh, das hatte mir so sehr geholfen, denn für mich waren es wahre Worte, es beschrieb meinen Zustand, es half mir, denn ich zweifelte und verzweifelte manches Mal mit und an mir. Dabei ist es eben natürlich, durch die Hormone…

Mein Frauenarzt sagte mir: „Frau Trusch, dass ist PMS, es gibt Tabletten oder Hormone“.
Das ist bestimmt in manchen Fällen sehr hilfreich, ich will das auf gar keinen Fall schlecht machen, mein Weg war es aber nicht… Denn an diesem Tag begann meine Reise, meine Reise nach Innen.

Ich begann zu recherchieren, zu lesen, mich auszutauschen mit den Frauen um mich herum. Begann Tagebuch zu schreiben über meinen Zyklus, notierte meine Blutung und meine Stimmungen…

Ahhhhaaaaaa Momente über Aha Momente.
Verstehen und begreifen, annehmen. Selbstakzeptanz und LIEBE stellten sich ein.

Es gibt zum Beispiel ein Zyklusrad
4 Phasen
Menstruationsphase – Winter
Follikelphase – Frühling
Sekretions- Lutealphase – Sommer
Ischämische Phase – Herbst

Der erste Tag meiner Menstruation ist der Beginn von meinem Zyklus, und er endet mit dem letzten Tag der nächsten Periode.

Im Winter beginnt der Abbau der Gebärmutterschleimhaut, Blutung folgt, der Hormonspiegel sinkt, das Bedürfnis nach Ruhe kann sich verstärken. In dieser Phase haben wir die geringste Leistungsfähigkeit.

Im Frühling dagegen steigt der Östrogenspiegel an, Eizellen-, und Follikelwachstum findet statt, die Leistungsbereitschaft steigt, es steht mehr Kraft zur Verfügung. Mit Spaß Neues auszuprobieren ist zum Beispiel ein Merkmal.

Im Sommer kommt es zum Eisprung, die höchste Hormonkonzentration bringt ein hohes Selbstbewusstsein, Geselligkeit ist erwünscht, und in der Phase haben wir die höchste Leistungsfähigkeit.

Im Herbst wird der Follikel zum Gelbkörper, das Progesteron dominiert, somit werden die Emotionen stärker, es kann sein, dass das Bedürfnis nach Rückzug stark vorhanden ist, die Leistungsfähigkeit kann stark absinken.

Mir hat es so geholfen, mich mit meinem Körper auseinanderzusetzen, mich mit ihm zu verbinden. Um stressfreier durch die Phasen zu kommen.
Seitdem sind ausserdem auch meine Schmerzen weg, ich spüre zwar meine Gebärmutter, aber es ist entspannter.
Ich verstehe meinen Körper und unterstütze ihn, zum Beispiel durch Ernährung, mehr Kalorien in der Sommerphase, weniger in der Winterphase.
Ich versuche mir Pausen zu gönnen, selfcare zu praktizieren…Tue, was mir gut tut.
Sport darf während der Frühlingsphase intensiver sein. In der Sommerphase dagegen sind die Bänder weniger stabil, somit ist die Verletzungsgefahr höher…Auch mein Training hab ich angepasst.

Mittlerweile benutze ich die Menstruationstasse oder Binden und fühle mich sehr wohl damit. Ich finde es immer wieder so schön, dass ich weiß, meine Gebärmutter reinigt meinen Körper ganz von alleine. Sie weiß, wann der Zeitpunkt dafür gekommen ist. Großartig oder?

Ich spreche mittlerweile offen, wenn es sich ergibt, über meinen Zyklus oder meine Periode. Für manche befremdlich scheint mir, aber andere sind erleichtert, endlich offen sprechen zu können, wert – und tabufrei.

Es war wie ein JA zu mir und meinem Leben, meinem Rhythmus.
Ich wünsche mir mehr Beachtung für unseren Zyklus, mehr Offenheit, mehr Ehrlichkeit und Verständnis dafür, dass wir zyklische Wesen sind. Wir brauchen dafür mehr Raum, um unser Potenzial entfalten und leben zu können!!

Vielleicht konnte ich Dir hiermit einen kleinen Impuls mitgeben- vielleicht gehst Du bald auf Deine ganz eigene Reise? Vielleicht bist Du schon unterwegs und magst berichten? Ich würde mich sehr freuen!!