Interview mit Sophie

Sophie, großartige Frau, Mama, Yogalehrerin, Physiotherapeutin. Lebt mit ihrer Familie in Stuttgart. Freue mich sehr, dass sie mir dieses Interview gegeben hat:)
Sophie, wie lange unterrichtest Du schon Yoga?
Seit 2009, ich hatte die Ausbildung zur Yogalehrerin noch nicht beendet und habe für das Brustzentrum in Stuttgart im Rahmen meiner Tätigkeit als Physiotherapeutin Sport und Bewegung bei Krebs angeboten. Sehr schnell war für mich klar, ich mache Yoga mit den Patientinnen. Yoga bietet alles, was für diese Teilnehmerinnen auf körperlicher, emotionaler und geistiger Ebene wichtig ist. Noch heute sind Frauen von damals in meinem Kurs. Sie bestätigen dass Yoga sie auf vielen Ebenen getragen und gestützt hat.
Du weißt ja, mein Blog ist für Frauen und besonders auch Mamas:) Was sind in Deinen Augen die Benefits für sie?
Frauen sind im Alltag besonders gefordert. Beruf, Haushalt, Kinder, evtl. Unterstützung der Eltern… Alle Termine u.v.m. müssen organisiert und erledigt werden. Mich hat die Yogapraxis darin unterstützt, meine Klarheit und innere Ruhe und Gelassenheit zu finden oder mich daran zu Erinnern, das ich diesen stillen Ort in meinem Innern habe, an den ich mich jederzeit zurückziehen kann. Das bedeutet nicht, dass ich immer gelassen und entspannt bin (nein!!!)aber ich weiß, wie ich es erreichen kann und das es geht. Und ich habe Techniken und Methoden gelernt, die mir helfen, diesen Zustand wieder zu erreichen. Auf körperlicher Ebene bleibe ich fit und beweglich und die Stärkung des Rückens und Beckenbodens sind bei meiner Praxis immer mit dabei. Bei erhöhtem Energiebedarf helfen mir Atemübungen (Pranayamas), die auch gut in den Alltag eingebaut werden können.
Bei einem Blog für Frauen und Mamas ist für mich das Thema Weiblichkeit ein großes Thema, was bedeutet das für Dich und wie lebst Du sie?
Für mich ist Weiblichkeit weich sein, im Sinne von Gefühlvoll sein und im Sinne von Hingabe sowohl körperlich als auch geistig. Offenheit für neue Erfahrungen und Gedanken. Mut, authentisch zu sein, ECHT! Mitgefühl und Nächstenliebe sind für mich weibliche Stärken. Auf Yoga bezogen finde ich da im YinYoga eine schöne Möglichkeit dieses Weiche sein und Loslassen zu üben.
Du bist ja Yin Yoga Lehrerin magst Du kurz genauer erklären um was für eine Art Yoga es sich handelt?
Yoga ist ein ruhiger, sanfter und passiver Stil, bei dem oft Hilfsmittel wie Gurte, Kissen u.v.m. eingesetzt werden, um länger in den Stellungen bleiben zu können. Es wird meist im Liegen und Sitzen geübt. Durch das lange, meditative Halten kommt man tief in die Dehnung und erreicht Bindegewebe, Faszien und Gelenke. Auf emotionaler und energetischer Ebene können Blockaden gelöst werden und den Energiefluss verbessern.
Spannendes Thema für mich Frauen und Wut, wie sind Deine Gedanke dazu?
Interessant, dass du danach fragst. Ich habe viel Erfahrung mit Wut, und habe gelernt, mich nicht mehr schlecht zu fühlen, wenn ich wütend bin. Wut ist eine Form von Energie, die es gilt richtig, bzw positiv zu nutzen oder zu lenken. Wut kann uns helfen, Zivilcourage zu leben, weil Ungerechtigkeit so wütend macht, dass die Wut stärker ist als die Angst. Aber Wut kann auch Energie entziehen oder negative Energien aufbauen daher sollte man lernen Herrschaft über die Wut und die Lebensenergien zu erreichen. Das gelingt aus meiner Erfahrung heraus, sehr gut mit Pranayama aus dem Yoga zB.
Liebe Sophie, wie machst Du das mit dem Mamasein und Du sein :)?
Für mich ganz klar, authentisch sein. Nicht versuchen jemand zu sein, der ich nicht bin. Kinder spüren das. Und wenn ich vorlebe, dass ich Schwächen habe, Dinge nicht kann, oder auch ich Ängste habe, lebe ich vor, dass das ok ist.
Persönliche Message für uns:)?
Ganz tief in meinem Herzen gibt es eine Höhle, darin leuchtet ein Licht, oder ein Feuer brennt, hierhin kann ich mich jederzeit zurückziehen und Frieden finden und Stille erfahren. Wann immer einem danach ist. (Ein Yogalehrer hat mir mal dieses schöne Bild geschenkt…)
Sophies Wunsch war es, diesen Spruch mit Euch zu teilen:
Unsere größte Angst ist es nicht, ungenügend zu sein. Unsere tiefste Angst ist es, dass wir über die Maßen kraftvoll sind. Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, was wir am meisten fürchten. Wir fragen uns, wer bin ich denn, um von mir zu glauben, dass ich brillant, großartig, begabt und einzigartig bin?
Aber genau darum geht es, warum solltest es nicht sein? Du bist ein Kind Gottes. Dich klein zu machen nützt der Welt nicht. Es zeugt nicht von Erleuchtung, sich zurückzunehmen, nur damit andere Menschen um dich herum nicht verunsichert sind. Wir sind alle aufgefordert, wie Kinder zu strahlen. Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes, die in uns liegt, auf die Welt zu bringen. Sie ist nicht in einigen von uns, sie ist in jedem. Und in dem wir unser eigenes Licht scheinen lassen, geben wir anderen Menschen unbewusst die Erlaubnis, das Gleiche zu tun. Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind, befreit unser Dasein automatisch die Anderen.
Aus „Ein Kurs im Wundern“, von Marianne Williamson
Danke Sophie für die Zeit und die schönen Antworten ;)